Seit vielen Jahren steht Hermann Tecklenburg an der Spitze des SV Straelen, fungiert als Präsident und Sponsor des Klubs von der niederländischen Grenze. Vorerst wird der 75-Jährige aber wohl keine größeren Summen mehr in seinen Herzensverein investieren können.
Denn der Unternehmer ist zahlungsunfähig, er hat am Mittwoch einen Antrag auf Insolvenz beim Amtsgericht Kleve gestellt. Dieser betrifft die Tecklenburg GmbH, die Tecklenburg Projektentwicklungs GmbH und zwei weitere Projektgesellschaften in Dortmund und Ratingen.
Grund dafür sei die aktuelle Entwicklung der Bauindustrie, die den Insolvenzantrag unumgänglich gemacht habe, teilte das Immobilienunternehmen mit. Vor allem der Verkauf eines bereits fertiggestellten Großprojektes war zum Ende des Jahres 2023 fest eingeplant, konnte aber nicht realisiert werden.
Aus dem dadurch entstandenen Liquiditätsengpass resultiert die Entscheidung zum Gang vor das Amtsgericht. Dennoch gebe es positive Aussichten auf ein Fortbestehen des 146 Jahre alten Familienunternehmens, das immerhin rund 140 Mitarbeiter beschäftigt.
"Erklärtes Ziel von Hermann Tecklenburg ist es, das Unternehmen weiterzuführen und sämtliche Bauprojekte in der zugesicherten Qualität und Termintreue fertigzustellen. Der gute Auftrags- und Projektbestand bildet die solide Grundlage für eine erfolgreiche Sanierung im Rahmen des Insolvenzverfahrens", teilte Tecklenburg mit.
Und der SV Straelen? Noch ist nicht abzusehen, ob der Insolvenzantrag Folgen für die Oberliga-Mannschaft der Blumenstädter haben wird. Die Zeiten der Träume von hohen Sphären gehören ohnehin längst der Vergangenheit an. Vor knapp einem Jahr hatte Tecklenburg in seiner Funktion als Präsident angekündigt, dass der Verein nicht mehr über die Oberliga hinaus möchte.
Dabei ist ein Wiederaufstieg des letztjährigen Viertliga-Absteigers noch nicht unmöglich. Acht Punkte liegt der SVS hinter dem ersten Tabellenplatz der Oberliga Niederrhein zurück. Zudem ist noch nicht abschließend geklärt, ob die besser positionierten Teams Sportfreunde Baumberg und Ratingen 04/19 von ihrem Aufstiegsrecht Gebrauch machen würden.